Breslauer Klassensteuerrolle



Breslauer Klassensteuerrolle


Die Breslauer Klassensteuerrolle von 1881/82, 1886/87, 1891/92, 1896/97, 1901/02 und 1906/07

Einführung

Das Staatsarchiv Breslau veröffentlichte im Oktober 2018 einige Jahrgänge der Klassen- bzw. Einkommensteuer-Rolle der Stadt Breslau im Internet. Die schlesische Hauptstadt hat gegen Ende des Zweiten Weltkrieges sowie in der direkten Nachkriegszeit eine Vielzahl von Archivalien verloren. Dazu gehören auch evangelische Kirchenbücher und Standesamtsregister. Einem Verzeichnis, das einen großen Teil der Breslauer Einwohnerschaft namentlich sowie zum Teil mit Geburtsdatum und Geburtsort des Steuerzahlers sowie Namen und Alter der Ehefrau und Kinder erfasst, kommt daher eine größere Bedeutung zu als etwa für München oder Erfurt.
Die sogenannte Klassensteuer gab es in Preußen seit 1820, in veränderter Form seit 1851. Die Steuergesetzgebung war schon früher recht schwer zu durchschauen. Folgende Angaben mögen daher nur für einen bestimmten Zeitraum (1880er Jahre) Gültigkeit gehabt haben: Befreit von der Klassensteuer waren: Die über 60jährigen, die unter 16jährigen, die Soldaten bis zum Unteroffizier, diejenigen, die ständig von der Armenfürsorge lebten sowie Gefängnisinsassen. Dazu kommen (ab 1851) diejenigen, die über 1.000 Taler pro Jahr verdienten. Sie entrichteten die qualifizierte Einkommensteuer, waren jedoch vorsorglich ebenfalls in der Klassensteuerrolle verzeichnet.
Für den Familienforscher ist hier natürlich die Personenstandserhebung von Interesse. Man unterschied die Erfassung auf dem Land und in der Stadt. Auf dem Land traute man den Einwohnern das Selbstausfüllen der Formulare nicht zu, so dass dort die Dorfvorsteher und Gemeindediener alle bewohnten Häuser aufsuchten. Dies sollte um den 12. November geschehen, nicht vor dem 4. und nicht nach dem 25. November. Die so ermittelten Daten kamen zum zuständigen Landrat, wo sie dann erst in die hier vorliegenden Bände eingetragen wurden. Danach taxierte die Steuerschätzungskommission jeden Steuerfall. Anschließend prüften die jeweiligen Bezirksregierungen alles und schickten die Bände wieder an den Landrat zurück, von wo sie nach dem 1. April zum monatlichen Eintreiben der Steuer verwendet wurden.
In der Stadt verschickte die Verwaltung frühzeitig die Formulare an die Hauseigentümer, die sie an die Mieter verteilten. Die Haushaltsvorstände waren für das Ausfüllen verantwortlich. Um den 12. November erschienen die Mitarbeiter der Stadt und sammelten die Papiere ein, die anschließend analog zu den Dörfern weiter vom Magistrat der Stadt, der Steuerkommission und der Bezirksregierung bearbeitet wurden.
Das System der Steuereintreibung mittels Steuerbezirken, wo also Steuereinnehmer monatlich die Haushalte aufsuchen mussten, wurde in Breslau zum 31. März 1907 eingestellt. Fortan war der Steuerzahler verpflichtet, seine vierteljährliche Steuerschuld in sogenannten Steuerzahlstellen selbst einzuzahlen. Zunächst gab es in Breslau zehn solcher Steuerzahlstellenbezirke.
Die Klassensteuerrolle musste alljährlich neu erstellt werden. Es ist daher leicht verständlich, dass unmöglich alle Bände aufbewahrt werden konnten. Vermutlich gab es eine Frist von vielleicht zehn Jahren, danach kamen sie ins Altpapier. Einige Bände wurden aber anscheinend dauerhaft – womöglich für eine statistische Auswertung – aufbewahrt.

Benutzung

Die veröffentlichten Bände selbst sind weder alphabetisch nach den Familien- noch übergreifend nach den Straßennamen sortiert. Vielmehr wurden sie nach den Steuerbezirken unterteilt und dann erst nach den Straßen sowie den Hausnummern und hier ggf. noch nach geraden oder ungeraden unterschieden. Diese Steuerbezirke mussten fast jährlich an die stark wachsende Breslauer Einwohnerschaft angepasst werden. Man kann gesuchte Personen also praktisch nur ermitteln, wenn deren Adresse in Breslau für das Vorjahr des entsprechenden Steuerjahres bekannt ist. Mit der Adresse lässt sich in den Breslauer Adressbüchern der Steuerbezirk nachschlagen. Dieser umfasst ein, zwei oder drei Bände. Beispielsweise wurden für das Steuerjahr 1886/87 (genau vom 1. April 1886 bis 31. März 1887) die Personenstandsangaben um den 12. November 1885 erhoben. Ebenso wurden die Daten für die Breslauer Adressbücher im letzten Quartal des Vorjahres erhoben – also für den Jahrgang 1886 etwa im Oktober 1885. Das Verzeichnis der Steuerbezirke für die jeweiligen Hausnummern findet sich im hinteren Teil der Adressbücher – nachfolgend ein Ausschnitt. Die Adalbertststraße mit den Hausnummern 1 bis 15 und 2 bis 20 gehörte in diesem Jahr zum Steuerbezirk 19. Die Bischofstraße gehörte in voller Länge zum Steuerbezirk 9. Bedauerlicherweise liegen nicht für jeden der veröffentlichten Steuerjahrgänge auch die entsprechenden Adressbuchjahrgänge vor. Gegebenenfalls muss daher der davor oder danach liegende Jahrgang benutzt werden. Die hier aufgeführten Bücher sind von der Firma Ancestry mit kostenpflichtigem Zugang veröffentlicht worden. Eine Erfassung der Verzeichnisse zwecks frei zugänglicher Bereitstellung bleibt wünschenswert, konnte aber bisher noch nicht realisiert werden. Der Umweg über die kostenpflichtigen Seiten erscheint daher vorerst vertretbar, denn dazu sind die Breslauer Klassensteuer-Rollen eine zu wichtige und interessante Quelle von überdies so beträchtlichem Umfang, dass Prioritäten gesetzt werden müssen.

 

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Steuerbezirke

 

 

Folgende Jahrgänge wurden bisher veröffentlicht:
1881/82   1886/87   1891/92   1896/97   1901/02   1906/07   

Jahrgang 1881/82
Hier wäre der Adressbuchjahrgang 1881 zu benutzen, doch befindet sich darin noch kein Verzeichnis der Steuerbezirke. Der nächste verfügbare Jahrgang ist 1883 von Ancestry. Bisher wurden vier Steuerbezirke veröffentlicht.

Steuerbezirke
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41  

Jahrgang 1886/87

Der Adressbuchjahrgang 1886 fehlt bei Ancestry und in dem von der Digitalen Bibliothek in Kattowitz veröffentlichten Jg. 1886 wurde das Steuerbezirksverzeichnis entnommen. Hier daher als Ersatz der Adressbuchjahrgang 1885 von Ancestry sowie der Jg. 1887 von Ancestry Die Steuerbezirke 1 bis 6 und 8 bis 41 wurden veröffentlicht.

Steuerbezirke

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Jahrgang 1891/92

Adressbuchjahrgang 1891 von Ancestry.
Alle Steuerbezirke 1 bis 43 wurden veröffentlicht.

Steuerbezirke

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6  
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7  
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Jahrgang 1896/97

In dem von Ancestry veröffentlichten Adressbuchjahrgang 1896 wurde das Steuerbezirksverzeichnis entnommen. Hier daher als Ersatz der Adressbuchjahrgang 1895 von Ancestry. Der Adressbuchjahrgang 1897 fehlt bei Ancestry überhaupt. Alle Steuerbezirke 1 bis 45 wurden veröffentlicht.

Steuerbezirke

1  
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36  
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37a  
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40a  
41  
41a  
42  
42a  
43  
43a  
44  
44a  
45  
45a  

Jahrgang 1901/02

Der Adressbuchjahrgang 1901 fehlt bei Ancestry. Hier daher als Ersatz der Adressbuchjahrgang 1900 von Ancestry sowie der Jg. 1902 von Ancestry. Die Steuerbezirke von 1 bis 21 und 23 bis 53 wurden veröffentlicht. Vom Bezirk 22 ist nur der 2. Teilband (22a) vorhanden.

Steuerbezirke

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1a  
2  
2a  
3  
3a  
4  
4a  
5  
5a  
6  
6a  
7  
7a  
8  
8a  
9  
9a  
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11  
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12  
12a  
13  
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14  
14a  
15  
15a  
16  
16a  
17  
17a  
18  
18a  
19  
19a  
20  
20a  
20b  
21  
21a  
22 fehlt!  
22a  
23  
23a  
24  
24a  
25  
25a  
26  
26a  
27  
27a  
28  
28a  
29  
29a  
30  
30a  
31  
31a  
32  
32a  
33  
33a  
34  
34a  
35  
35a  
36  
36a  
37  
37a  
37b  
38  
38a  
39  
39a  
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40a  
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41a  
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42a  
43  
43a  
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44a  
45  
45a  
46  
46a  
47  
47a  
48  
48a  
49  
49a  
50  
50a  
51  
51a  
51b  
52  
52a  
53  

Jahrgang 1906/07

Der Adressbuchjahrgang 1906 fehlt bei Ancestry. Hier daher als Ersatz der Adressbuchjahrgang 1905 von Ancestry sowie der Jg. 1907 von Ancestry. Alle Steuerbezirke 1 bis 69 wurden veröffentlicht.

Steuerbezirke

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2a  
3  
3a  
4  
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5  
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6  
6a  
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7a  
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12  
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13a  
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14a  
15  
15a  
16  
16a  
17  
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18  
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19  
19a  
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20a  
21  
21a  
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25a  
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26a  
26b  
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27a  
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28a  
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29a  
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30a  
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31a  
32  
32a  
32b  
33  
33a  
33b  
34  
34a  
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35a  
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36a  
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38a  
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55a  
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57  
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58  
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