Die Gründung des Kirchspiels Zachasberg erfolgte auf Grund des Ministerialerlasses vom 22. März 1866; Kaiser Wilhelm I. gewährte dazu im Jahr 1872 ein Dotationskapital von 900 Mark. Vorher hatten die Gemeindeglieder zu Kolmar gehört. Der Gottesdienst fand anfangs in einem Schullokal statt; darauf gelangte die Gemeinde in den Besitz einer massiven Kirche, deren Baukosten 45.000 Mark betrugen, wozu der Kaiser ein Gnadengeschenk von 4.500 Mark, die Kirchenbehörde 4.000 Mark und der Gustav-Adolf-Verein 8.300 Mark spendeten. Auch wurden aus weit entfernten Gemeinden Sachspenden gegeben. Geweiht wurde die Kirche 1878 durch den Superintendenten Grützmacher aus Schneidemühl. Zum Bau eines Pfarrhauses erhielt die Gemeinde eine weitere Spende des Gustav-Adolf-Vereins.
Die Gemeindeglieder begruben ihre Toten auf dem evangelischen Friedhof neben der Kirche.
Nach 1921 wurde die Gemeinde eine Zeitlang durch Pfarrer Hemmerling aus Samotschin verwaltet. Konnte kein Predigtgottesdienst stattfinden, hielt Gustav Wendland Lesegottesdienst. 1927 kam für wenige Jahre Pfarrer Nebenhäuser in die Gemeinde. Die Organistin war Fräulein Hedwig Woyciechowski.
Das Kirchspiel umfasste die Kolonie Zachasberg, Alt- und Neu-Strelitz mit Dominium und Hauland, Augustenau, Slomke, Rutke, Wymislaw, Constantinau, Mirowo und Christophsmühle.
Die Zahl der Gemeindeglieder betrug um 1889 1478 und 1937 735 Seelen.
Abschrift und Bearbeitung des Textes aus Werner/Steffani, Überarbeitung und Ergänzung: Jutta Grube im Januar 2022
Quellen:
Golon, Arnold und Steffani, Johannes: Posener Evangelische Kirche. Ihre Gemeinden und Pfarrer von 1548 bis 1945, 1967
Krüger, Paul (Hrsg.): Antlitz und Geschichte des Kreises Kolmar (Posen), Lemgo 1970, S. 61, S. 309.
Werner, Albert u. Steffani, Johannes: Geschichte der evangelischen Parochien in der Provinz Posen, Posen 1898, Seite 429 ff.