Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Petrikau – Filial Kamocin

Um 1830 erbauten die deutsch-evangelischen Kolonisten in Kamocin, 10 km von Petrikau Trybunalski entfernt, eine Kantoratsschule und ein Bethaus. Dieser Zustand dauerte bis 1873. Da die Baptisten in Kamocin intensiv für ihre Glaubensrichtung warben, schloß es Pastor Müller, Petrikau, mit anderen umliegenden Ortschaften 1873 (1874) zu einem Filial zusammen und errichtete hier eine Kirche sowie eine Schule. „Dadurch wollte er die Anhänglichkeit an die evang.-luth. Kirche stärken und vertiefen.“ Die Filialmitglieder besteuerten sich zum Kirchbau mit je 40 Rubel von der Hufe. Mit der Ausführung der Arbeiten betraute man den Wirt Johann Fenske, „der nach Beendigung des Baues aus der Kirche austrat und Baptist wurde“. Durch die Bildung des Filials wirkte man die Ausbreitung des Baptismus erfolgreich entgegen, so daß die Zahl der baptistischen Familien (1872: 6) nicht aufwuchs. Die Einweihung des gemauerten Kamociner Gotteshauses vollzog Pastor Müller am 22. November 1881. Den Taufstein im Werte von 150 Rubel stiftete eine Frau. Die Verwaltung des Filials übten immer die Pastoren von Petrikau aus.

Zum Filial gehörten 1 Kirche und 2 Friedhöfe.
Im Jahr 1929 10 Taufen, 6 Trauungen und 7 Beerdigungen, 12 Konfirmanden und 591 Kommunikanten.

 

Quellen:
Kneifel, Eduard: Geschichte der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Niedermarschacht über Winsen an der Luhe 1962
Kneifel, Eduard: Die Pastoren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Eging, Niederbayern 1970
Kneifel, Eduard: Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555-1939, Vierkirchen über München 1971

 

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