Personen der evangelischen Kirchengemeinde Płock


 
 

1. Die Pfarrer

Ignatius Karl Wilhelm Boerner, 1837-1896
Ignatius Karl Wilhelm Boerner
Ignatius Karl Wilhelm Boerner wurde am 17. Dezember 1807 in Płock geboren. Er studierte Philosophie und Theologie in Warschau bzw. in Berlin und ordinierte am 26. November 1829. Anschließend war er bis 1836 Pfarrer in Wyszogród. Von 1837-1896 übernahm er das Pfarramt in Płock und war zugleich Superintendent der Kirchenkreises Płock sowie Mitglied des Konsistoriums. Er erwarb große Verdienste für die Verabschiedung des Kirchengesetzes von 1849 und begründete 1861 die Pastoren-, Witwen- und Waisenkasse. Pfarrer Boerner war verheiratet mit Therese, geborene Lempke und verstarb am 20. September 1896. Seine Tochter Amalie Wanda Boerner war mit Pfarrer Alexander Wilhelm Tetzner in Osiek an der Weichsel verheiratet. Sein Sohn Eduard Ignatius Boerner amtierte als Pfarrer und Superintendant in Zduńska Wola.

 

 

 

Johann Karl Hevelke, 1808-1836
Geboren in Thorn, studierte er Theologie in Leipzig und Halle. Darauf war er zwei Jahre Hauslehrer in Züllichau. Nach zweijähriger Lehrtätigkeit am Gymnasium in Thorn war er hernach sechs Jahre Lehrer und Erzieher am Kadetteninstitut zu Kulm. Er ordinierte am 2. Oktober 1808 in Płock. Hevelke übernahm das Pfarramt 1808-1836 und war hier Superintendent 1828-1836. Er verstarb am 14. Oktober 1836 und war verheiratet. Sein Sohn war Pfarrer Otto Hevelke in Pułtusk.

 

 

 

Oskar Kleindienst, 1897-1913
In Kalisch 1862 als Sohn eines Lehrers geboren, studierte er Theologie in Dorpat 1883—1888 und ordinierte am 8. April 1888. Als Vikar an St. Trinitatis Łódź 1888—1889 eingesetzt, übernahm er die Pfarrstelle in Chodecz 1889—1897 und in Płock 1897—1913, wo er am 3. März 1913 verstarb. Verheiratet gewesen mit Martha, geb. Tochtermann (Tochter des Pfarrers Heinrich Leo Tochtermann in Ossówka). Seine älteste Tochter war verheiratet Pfarrer Gustav Manitius in Zdu ńska Wola.

 

 

 

Adolf Karl Süss, 1914-1916
In Radom im Mai 1887 geboren, studierte er Theologie in Dorpat und ordinierte am 14. April 1912. In Warschau 1912—1913 und in Płock 1913—1914 als Vikar eingesetzt. Er administrierte in Płock 1914—1916, in Gombin 1916—1918 und in Kleszczow 1918—1919. Pfarrer Süss verstarb am 3. Juli 1952

 

 

 

Robert Gregor Grundlach, 1916-1934
In Łomża am 17. Oktober 1871 als Sohn des Lehrers und Kantors Ferdinand Gundlach geboren, studierte er Theologie in Dorpat. Er ordinierte am 5. Dezember 1897 und wurde danach bis 1898 in Warschau als Vikar eingesetzt. 1898-1900 Administrator von Przasnysz und des Filials Mława, Pfarrer in Rypin 1900—1916. Bereits am 14. Mai 1914 wurde er in Płock zum Pfarrer gewählt, doch infolge des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges konnte er hierher erst 1916 übersiedeln und bekleidete das Amt bis 1934. In Rypin war er Gründer des polnischen Gymnasiums, dessen Direktor und auch Lehrer, in Płock Gymnasiallehrer und Präsident des Kreisschulrates. Er war verheiratet mit Sophie, geb. Mikulska, Tochter des Łomżaer Pfarrers Kaspar Mikulski, 4 Kinder. Pfarrer Gundlach starb am 21. September 1934.

 

 

 

Philipp Schmidt, 1921-1932
Im Dorfe Chlepow am 13. März 1868 geboren, studierte er Theologie in Dorpat 1889—1893 und ordinierte am 3. Dezember 1893. Anschließend war er als Vikar an St. Johannis Łódź 1893—1895 tätig. Das Pfarramt übernahm er in Michałki-Rypin 1895—1899 und in Gostynin 1899—1932. Weiterhin war er Superintendent der Diözese Płock 1921—1932. Er verstarb am 9. April 1932. Verheiratet gewesen, 4 Kinder.

 

 

 

Adolf Schendel, 1935-1939
In Lipiny, Krs. Kolo, am 12. August 1904 als Sohn eines Bauern geboren, studierte er Theologie in Leipzig und in Warschau. Nach seiner Ordination am 16. April 1932 war er Vikar an St. Trinitatis Łódź 1932—1935 und Pfarrer in Płock 1935—1939. Er studierte auch Psychologie in Warschau und erwarb 1936 den Grad eines Magisters. Zur Wehrmacht einberufen, geriet er in sowjetrussische Kriegsgefangenschaft (vom 22. Juli 1944 bis 20. April 1950). Er amtierte danach in der hannoverschen Landeskirche in Tostedt 1950—1951, in Celle-Blumlage 1951—1954 und seit 1954 in Quickborn bei Dannenberg. Pfarrer Schendel war verheiratet in kinderloser Ehe mit Natalie Ida, geb. Neumann (Łódź erin und Absolventin des Leipziger Konservatoriums). Er verstarb am 17. Mai 1967 und wurde auf dem Waldfriedhof in Groß Gusborn beerdigt.

 

 

 

Waldemar Oswald Falkenhagen, Administrator 1939
In Tomaszów Mazowiecki am 16. Mai 1909 als Sohn des Maurers Johann Karl Falkenhagen und Marie, geb. Schrodt, geboren. Er studierte Theologie in Warschau und wurde am 22. April 1934 ordiniert. Als Vikar in Płock 1934-1936 und an St. Matthäi Łódź 1936-1937 eingesetzt, wurde er anschließend Administrator in Radomsko-Dziepólć 1937-1939 und in Płock 1939. Im Zweiten Weltkrieg diente er 1942-1945 bei der Wehrmacht. Danach war er als Pfarrer in Ober- und Niederessigheim/ Hessen 1945-1946, in Bischofsheim 1946-1948 und ab 1948 in Hüttengesäß, Krs. Hanau tätig. Verheiratet gewesen mit Lucie, geb. Hellmann, 2 Kinder.

 

 

 

2. Die Vikare

 

 

 

August Heinrich Rauh, 1832
In Warschau am 3. August 1806 als Sohn des Schuhmachermeisters Traugott Rauh geboren, studierte er Philosophie in Warschau 1827—1828 und Theologie in Berlin 1828—1831. Darauf aushilfsweise In Warschau, Gostynin und Płock tätig, ordinierte er in Kailsch am 24. August 1833 und war zugleich hier als Vikar eingesetzt. Das Pfarramt übernahm er in Aleksandrów 1834—1871. Pfarrer Rauh verstarb am 8. Oktober 1871 in Warschau (auf der Rückreise von der Trauung seines Sohnes). Verheiratet gewesen mit Pauline, geb. Elbel, 7 Kinder: 3 Söhne und 4 Töchter, davon waren zwei mit Pastoren verheiratet (mit Pfarrer Fiedler, Bełchatów und Pfarrer Boerner, Zdu ńska Wola).

 

 

 

Karl Friedrich Rötscher, 1834-1838
In Petersburg geboren, war er als Pfarrer in Rawa 1829—1831 eingesetzt, anschließend in Aleksandrów bis 1834. Darauf übernahm er das Amt des Vikars in Płock und war seit 1838 Administrator in Kielce. Pfarrer Rötscher verstarb am 13. Oktober 1849. Verheiratet gewesen mit Karoline, geb. Lundberg. 1 Tochter.

 

 

 

Karl Friedrich Rötscher, 1834-1838
In Petersburg geboren, war er als Pfarrer in Rawa 1829—1831 eingesetzt, anschließend in Aleksandrów bis 1834. Darauf übernahm er das Amt des Vikars in Płock und war seit 1838 Administrator in Kielce. Pfarrer Rötscher verstarb am 13. Oktober 1849. Verheiratet gewesen mit Karoline, geb. Lundberg. 1 Tochter.

 

 

 

Johann Gottlieb Tydelski, 1843
In Dombie am 15. Juli 1817 geboren. Er studierte Philosophie und Theologie in Dorpat 1839—1842 und ordinierte am 5. März 1843. Anschließend wurde er als Vikar in Płock eingesetzt. Pfarrer Tydelski administrierte in Łomża 1843—1844 und übernahm das Pfarramt in Włocławek 1844—1868. Er verstarb am 28. März 1868 und hinterließ eine Witwe und 4 Kinder.

 

 

 

Christian Wilhelm August Posselt, 1845
Geboren in Dohms bei Sagan am 14. Juni 1812, studierte er Theologie vermutlich in Breslau. Vikar in Płock 1845 und Pfarrer in Turek 1845—1852. Hier verstarb er 1852 an der Cholera im Alter von 36 Jahren. Verheiratet gewesen.

 

Karl Ludwig Teichmann, 1845
Geboren in Krakau am 27. November 1826, studierte er Theologie in Dorpat 1847-1851 und ordinierte am 8. Februar 1852. Vikar in Płock 1845 und anschließend Pfarrer in Turek. Superintendent der Kalischer Diözese 1869-1890. Gestorben am 19. Juni 1890 und auf dem ev. Friedhof in Turek begraben. Verheiratet mit Pauline Cäcilie, geb. Klein, 8 Kinder.

 

 

 

Heinrich Leo Tochtermann, 1848-1849
In Nowy Dwór am 29. Oktober 1823 als Sohn des Gerbereibesitzers Michael Tochtermann und Anna, geb. Niboldt, geboren, studierte er Theologie und Ökonomie in Dorpat 1844—1846. Er ordinierte am 10. September 1848 und war anschließend Vikar in Płock 1848—1849. Das Pfarramt in Ossówka übernahm er 1849—1903. Gestorben am 5. Juli 1905 in Płock. Verheiratet gewesen mit Eugenie, geb. Bade. Kinder: 5 Söhne und 1 Tochter. Sein Sohn Heinrich war Pfarrer in Radom und sein Sohn Gustav zuletzt Pfarrer in Kielce. Sein Sohn Adolf Tochtermann (1866—1950), Dr. med., Chefarzt am Hause der Barmherzigkeit in Łódź von 1904—1939, Pfarrer Heinrich Leo Tochtermanns einzige Tochter war mit Pfarrer Oskar Kleindienst in Płock verheiratet.

 

 

 

Adolf Bernhard Menzmann, 1850
Geboren in Langenau bei Görlitz am 31. Dezember 1817 als Sohn des Superintendenten M. Christian August Menzmann und Amalie Henriette, geb. Meister. Er studierte vermutlich Theologie in Breslau. Er war als Vikar in Płock und Pfarrer in Chodecz 1850—1868 eingesetzt und verstarb am 7. April 1868.

 

 

 

Eduard Adolf Fiedler, 1854-1855
Geboren in Zambrów, Siedlce am 25. Februar 1829 als Sohn des Gutsbesitzers Johann Georg Fiedler und Karoline, geb. Bernhard. Er studierte Theologie in Dorpat 1850—1854 und ordinierte am 16. Juli 1854. Danach war er als Vikar in Płock 1854—1855 und als Administrator in Sobiesenki 1855-1865 eingesetzt. Die Pfarrstelle übernahm Pfarrer Fiedler in Bełchatów 1865—1903. Er verstarb am 1. April 1903 und ist verheiratet gewesen mit Elisabeth Susanne, geb. Rauh (gest. 1896), Tochter des Pfarrers August Rauh, Aleksandrów. 2 Kinder.

 

 

 

Władysław Wernitz, 1855-1856
Wladyslav Wernitz
Geboren am 25. Mai 1832 in Warschau als Sohn eines Fabrikanten von Blasinstrumenten. Er studierte Theologie in Dorpat 1850-1854 und ordinierte am 8. Oktober 1854. Als Vikar in Suwałki 1854-1855 und in Płock 1855-1856 eingesetzt, wurde er anschließend Administrator in Władysławow 1856-1861. Danach erst Administrator und dann Pfarrer in Wiżajny 1861-1870. Außerdem Administrator in Tomaszów Mazowiecki 1870 und in Pułtusk 1871-1884. Zuletzt übernahm Pfarrer Wernitz die Pfarrstelle in Suwałki 1884-1913 und war 1898-1913 Superintendent der Augustower Diözese. Er verstarb am 6. Mai 1917 in Suwałki und war verheiratet mit Alwine, geb. Oberleitner.

 

 

 

Christian Friedrich Wendt, 1862-1864
Am 4. Mai 1835 als Sohn des Judenmissionars und späteren Pfarrers Georg Wendt geboren, studierte er Theologie in Dorpat 1855—1862 und ordinierte am 14. September 1862. Vikar beim Superintendenten in Płock zwei Jahre, ebenso beim Superintendenten in Kalisch. Er übernahm das Pfarramt in Łomża 1868—1869, in Rawa 1869—1879 und in Nowosolna 1879—1908. Sein Sohn Heinrich Wendt war Pfarrer in Wielu ń. Eine Tochter war mit Pfarrer Leopold August Schmidt in Konstantynów vereiratet. Pfarrer Friedrich Wendt starb in Pabianice am 27. Dezember 1920.

 

 

 

Berthold Klemens Rondthaler, 1866-1867
In Brzeziny bei Łódź 1839 als Sohn des Lehrers und Kantors August Rondthaler und Christine Katharine, geb. Ruppmich, geboren, studierte er Theologie in Dorpat 1860—1864 und ordinierte am 8. April 1865. Das Amt des Vikars übernahm er in Kalisch 1865—1866 und in Płock 1866—1867, anschließend wurde er als Adjunkt an St. Trinitatis zu Łódź 1867—1868 eingesetzt. Hier hatte er das Pfarramt 1868—1898 inne. In seine Amtszeit fielen der Bau der St. Johannis-Kirche in Łódź 1880—1884, der Łódź er St. Trinitatis-Kirche (Neubau) 1889-1891 und später auch das Pfarrhaus, sowie das des Łódź er Evangelischen Waisenhauses 1897—1898. Verheiratet gewesen, 2 Töchter.

 

 

 

Adolf Heinrich Wernitz, 1896-1897
In Pułtusk als Sohn des Pfarrers Władysław Wernitz geboren, studierte er Theologie Dorpat bis 1895 und ordinierte am 17. Mai 1896. Anschließend als Vikar in Płock 1896—1897 und an St. Johannis Łódź 1897—1898 eingesetzt. Das Pfarramt in Wiżajny übernahm er 1898—1907. Pfarrer Wernitz verstarb am 5. Dezember 1908.

 

Adolf Karl Süss, 1913-1914
In Radom im Mai 1887 geboren, studierte er Theologie in Dorpat und ordinierte am 14. April 1912. In Warschau 1912—1913 und in Płock 1913—1914 als Vikar eingesetzt. Er administrierte in Płock 1914—1916, in Gombin 1916—1918 und in Kleszczow 1918—1919. Pfarrer Süss verstarb am 3. Juli 1952

 

 

 

Richard Schultz, 1932-1934
In Bilczewo, Krs. Konin am 29. November 1907 als Sohn des Lehrers Julius Schultz und Emma, geb. Beutler geboren, studierte er Theologie in Warschau 1927—1932 und ordinierte am 13. März 1932. Als Vikar in Płock 1932—1934 tätig, wurde er Administrator in Secymin 1934—1940 und in Nowy Dwór 1940—1942. Vom 1. Dezember 1940 bis Kriegsende 1945 war er bei der Wehrmacht. Die russische Kriegsgefangenschaft verbrachte er in Sibirien 1945—1946. Nach der Übersiedlung nach Westdeutschland 1946—1948 Prediger im Dienst in den reformierten Gemeinden Ostfrieslands. Seit 1948 Pfarrer der reformierten Gemeinde Wymeer, Krs. Leer. Verheiratet gewesen mit Magarete Elisabeth, geb. Müller, 2 Kinder.

 

 

 

Waldemar Oswald Falkenhagen, 1934-1936
In Tomaszów Mazowiecki am 16. Mai 1909 als Sohn des Maurers Johann Karl Falkenhagen und Marie, geb. Schrodt, geboren. Er studierte Theologie in Warschau und wurde am 22. April 1934 ordiniert. Als Vikar in Płock 1934-1936 und an St. Matthäi Łódź 1936-1937 eingesetzt, wurde er anschließend von 1937-1939 Administrator in Radomsko-Dziepól und in dann 1939 in Płock. Im Zweiten Weltkrieg diente er 1942-1945 bei der Wehrmacht. Danach war er als Pfarrer in Ober- und Niederessigheim/Hessen 1945-1946, in Bischofsheim 1946-1948 und ab 1948 in Hüttengesäß, Krs. Hanau tätig. Verheiratet gewesen mit Lucie, geb. Hellmann, 2 Kinder.

 

 

 

Quellen:
Kneifel, Eduard: Die Evangelisch-Augsburgischen Gemeinden der Kalischer Diözese, Plauen im Vogtland 1937
Kneifel, Eduard: Geschichte der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Niedermarschacht über Winsen an der Luhe 1962
Kneifel, Eduard: Die Pastoren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Eging, Niederbayern 1970
Kneifel, Eduard: Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555-1939, Vierkirchen über München 1971


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Evangelische Kirchengemeinde Płock

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