Geschichtliche Entwicklung:
- 1136 Ersterwähnung am 7.Juli 1136 in der Bulle des Papstes Innocenz II. als Bralin im Besitz des Erzbischofs von Gnesen war. Später wurde Bralin herzoglicher Besitz. Der Ort ist nach deutschem Recht ausgesetzt gewesen.
- 1540 verpfändet Freiherr Joachim von Malzan „Städtlein und Dorf Bralin“ nebst Cojentschin und den Obergerichten zu Mönchsdorf um 1200 ungarische Gulden dem Jakob von Salza.
- 1541 war die Braliner Vogtei erblich und selbstständig
- 1592 Besitzantritt der Burggrafen zu Dohna über die Landesherrschaft groß Wartenberg mit Bralin
- 1650 erhielt Bralin von der Burggräfin Renata Eusebia von Dohna ein Privilegium über ihre Stadt- und Marktgerechtigkeit, verlor es aber 1658
- 1658 am 5. November 1658 bestätigte Burggraf Karl Hannibal II. die Stadt- und Marktgerechtigkeit und Freiheit
- 1709 am 20. Juni 1709 gab Kaiser Joseph die Allerhöchste Konfirmation für Bralin
- 1711 am 10. Mai 1711 starb mit Karl Hannibal II. zu Dohna-Wartenberg der letzte männliche Spross der Burggrafen zu Dohna-Wartenberg und die Standesherrschaft Groß Wartenberg mit Bralin ging über in die Verwaltung des kaiserlichen Oberamts
- 1719 gelangte die Familie von Dohna durch ihren preußischen Zweig in Besitz der Standesherrschaft Groß Wartenberg mit Bralin
- 1734 kauft Graf Ernst Johann von Biron die Standesherrschaft Groß Wartenberg mit Bralin von den Erben Dohna-Wartenberg
- 1740 wird Graf Ernst Johann von Biron auch Herzog von Kurland durch Russland enteignet.
- 1741 Beschlagnahme der Standesherrschaft Groß Wartenberg mit Bralin durch Friedrich II. König von Preußen
- 1764 Wiedereinsetzung des Herzog Ernst Johann Biron von Kurland in seinen alten Besitzstand
- 1920 Ende der Herrschaft der Prinzen Biron von Kurland. Bralin wird Teil des Kreises Kempen in Groß Polen
- 2013 Bralin ist der Sitz einer Gemeinde an der Südspitze der Region Wielkopolska, im Bezirk Kępno
Bralin lag an der alten Bernstein-Straße von Breslau nach Kiew. Davon zeugen römische Münzen die im Gebiet von Bralin gefunden wurden. Im Mittelalter führte die Königs-Straße von Dresden über Breslau nach Warschau durch Bralin. Bralin war im 18. und 19. Jahrhundert eine Ackerbauerstadt an der unmittelbaren Landesgrenze zwischen Schlesien und Posen.
Im Jahr 1721 hatte die Parochie Bralin 1217 Seelen davon 1190 Katholiken und 27 Protestanten.
Bralin wird durch in Posen gelegene Stadt Kempen dominiert. Kempen ist nur 7 Kilometer von Bralin entfernt. Während das Verwaltungszentrum der schlesischen Standesherrschaft Groß Wartenberg (Syzow) 17 Kilometer entfernt ist. Bralin erhält von der Standesherrschaft keine tatsächlichen Stadtrechte eingeräumt. Die Herrschaft der Familie der Prinzen Biron von Kurland endet mit dem Ende des 1. Weltkrieges.
Quelle:
Joseph Franzkowski: Geschichte der freien Standesherrschaft, der Stadt und des landrätlichen Kreises Groß Wartenberg, 1912