Die religiöse Versorgung der Evangelischen in und um Kleszczów war anfänglich recht mangelhaft. Ab und zu bereiste sie der Pastor aus Alexandrow oder sie selbst begaben sich dorthin. Ihre Betreuung besserte sich ein wenig, als in dem von ihnen etwa 40 km entfernten Petrikau eine evangelische Parochie gebildet wurde. Taufen und Trauungen ließen sie nach wie vor von dem römisch-katholischen Priester in Sulmierzyce vollziehen. Im Jahre 1837 wurde das Kirchspiel Bełchatów gegründet und ihm das gleichzeitig konstituierte Filial Kleszczów zugewiesen. Ab 1843 war der Kirchbau soweit, dass in ihm Gottesdienste abgehalten werden konnten. Im Jahre 1847 wurde Kleszczów selbstständig und erhielt mit Gustav Manitius seinen ersten Pfarrer. Im Jahre 1853 wurde das Filial Dziepólć mit Kleszczów verbunden. 1900 wurde mit dem Umbau des Gotteshauses begonnen, wobei auch ein Turm errichtet wurde. Durch Kriegshandlungen während des Ersten Weltkriegs sind an Kirche und Bethäusern nur kleinere Schäden verursacht worden.
Zur Gemeinde gehörten eine Kirche, 1 Bethaus, 2 Betsäle, 13 Friedhöfe, Pfarrhaus, Kantorhaus mit Konfirmandensaal und Wirtschaftsgebäude. – 1 Posaunenchor. Weiterhin 2 Schulen mit 2 evangelischen Lehrern in Konstantynow und Danielow.
Quellen:
Kneifel, Eduard: Geschichte der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Niedermarschacht über Winsen an der Luhe 1962
Kneifel, Eduard: Die Pastoren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Eging, Niederbayern 1970
Kneifel, Eduard: Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555-1939, Vierkirchen über München 1971
