Die Anfänge der deutschen Kolonisierung des Gebietes von Michałki-Rypin reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück. So entstanden Kantoratsschulen: in Michalken-Michałki 1710, Oborki und Tomaszewo 1719, Kierz und Gaj 1720, Seechen-Jeziorki 1725, Zbójenko 1730, Glowinsk 1730 (und 1915), Obory und Kłośno 1730, Somsiory (vorher Radzynek) 1750, in Tadajewo, Wólka, Ostrowite und Stempowo um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Es folgten Grzemby und Kleszczyn (vorher Przyrowa) 1761, Kotowo, Rentfiny, Klein-Kretki und Iwany 1765, Zduny 1765 (und 1915), Bocheniec 1769, Trombin 1818, Płociszno 1844, Skudzawy 1863, Groß Kretki 1868, Rypin-Piaski (vorher Głowinsk) 1894, Cetki und Dobrzyrń/Dr. 1915. In Elementarschulen wurden umgewandelt: Zbójenko 1892, Oborki 1893, Tomaszewo, Grzemby und Rypin-Piaski 1894.
In und um die Entstehungszeit der Schulen wurden die genannten Siedlungen gegründet. Allmählich entwickelte sich Michałki-Michalken zum Mittelpunkt der evangelischen Kolonien. Das hier vorhandene und mit Stroh gedeckte Bethaus wurde am 7. Sonntag n. Trin. 1779 von Pastor Wilhelm Dietrich Wollmer eingeweiht. Die Feierlichkeiten dauerten zwei Tage, und am heiligen Abendmahl nahmen 600 Personen teil. 1784 wurde die Parochie gegründet und vom Grafen Michael Hieronymus von Podoski, Erbherrn von Kupnowo, mit 45 Morgen Land ausgestattet. Die Dotation bildete das wirtschaftliche Rückgrat der hier amtierenden Prediger. Als erster trat 1785 Albert Bocianowski sein Amt an, dessen Vokation Podoski am 8. Juni 1785 unterzeichnete. Im Jahre 1857 brannte das alte Schulhaus in Michałki ab. Von seinen alten Schulhaltern seien genannt: 1800 Gottfried Turzeński, 1806 Johann Schmeichel, 1810 Johann Meister.
Mit der Ausgestaltung der schulischen Belange hielt die des Kirchenwesens Schritt. 1854 lieferte die Glockengießerei Petersilge, Warschau, hierher eine Glocke und 1857 wurde eine in Kulm gegossene Glocke eingeweiht. Am 3. September 1863 weihte Pfarrer Kattein das Bethaus in Płociszno und am 30. März 1868 desgleichen in Skudzawy ein.Am 2. Juli 1868 weihte er das Bethaus in Somsiory und 1870 dasjenige Kleszczyn, wohin man das Bethaus aus Przyrowa verlegt hatte. Im Jahr 1872 wurde in Groß Kretki ein gemauertes Bethaus erstellt und 1875 eingeweiht. Nach Errichtung und Einweihung der Kirche in Rypin im Jahre 1888 wurde der Sitz der Gemeinde von Michałki nach Rypin übertragen. Am 14. und 15. Juli 1929 beging sie ihr 150jähriges Bestehen. Im Jahr 1935 erfolgte die Grundsteinlegung zum Bau einer neuen Kirche in Michałki. Am 18. Oktober 1936 weihte diese Gen.-Sup. D. Bursche unter Teilnahme von 12 Pastoren ein. Im Jahr 1938 wurde die Parochie Michałki-Rypin geteilt und für Michałki Pfarrer Otto Hübscher zum ortsansässigen Administrator bestellt. Er fiel im Zweiten Weltkrieg.
Im Jahr 1929 wurden 261 Taufen, 167 Konfirmationen und 54 Trauungen durchgeführt, es gab 168 Todesfälle und 4.899 Kommunikanten. Der Gemeinde gehörten im Jahr 1938 nach der Teilung mit Rypin 3.500 Seelen an.
Quellen:
Kneifel, Eduard: Geschichte der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Niedermarschacht über Winsen an der Luhe 1962
Kneifel, Eduard: Die Pastoren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Eging, Niederbayern 1970
Kneifel, Eduard: Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555-1939, Vierkirchen über München 1971
