Die Kolonie Łączkowice, im Waldgebiet des Gutes Jankow, im Jahre 1797 angelegt, war die älteste in der Tomaschower Gegend. Fast gleichzeitig mit ihr entstand in südlicher Richtung Maksymów. 1818 ist das Gründungsjahr von Wykno, Ciosny und Lipianki. Ab 1820 bildete sich ein vorläufiges Kirchenkollegium aus der Mitte der Evangelischen in Tomaschow, Ujzad und den umliegenden Kolonien. Die in Petrikau von Tomaschow, 28 km entfernt, stationierten Missionare Hoff und Wendt kamen gottesdiensthalber einmal im Monat nach Tomaschow. Am 28. November 1830 erschien hier einer Verfügung des Kalischer Superintendenten Modl zufolge Pastor Johann Jakob Benni aus Petrikau. Dieser hielt Gottesdienst und gab die Gründung der neuen Kirchengemeinde bekannt. Der schleppende Bau des 1823 begonnen Gotteshauses war soweit gediehen, dass man in ihm 1834 schon Gottesdienst halten konnte. Doch die Kirche hatte weder Altar noch Kanzel, noch Orgel. Erst 1841 vollendete man sie, das Pfarrhaus 1839. Im Jahre 1833 wurden die Standesämtsbücher eingeführt. 1863 wurde aus den Dörfern, die auf der rechten Seite des Flusses Pilica im Gouvernement Radom lagen, das Filial Wielka-Wola organisiert. Es besaß eine eigene Kirche, auch ein Standesamt und einige Bethäuser. Zum Filial gehörten die Kolonien Konstantynów, Błogie, Skórkówek, Opoczno und Feliksów. 1878, nach 35jährigem Bestehen, wurde das Filial aufgelöst und seine Dörfer an das Tomaschower Kirchspiel angegliedert. Am 05. November 1893 beschloss die Gemeindeverwaltung eine neue Kirche zu bauen. Am 15. Juni 1897 begann man mit dem Kirchenbau, dessen Grundsteinlegung Superintendent Müller aus Petrikau vollzog. Im Jahre 1901 war das Gotteshaus, mit drei Türmen an der Frontseite, von denen der mittlere 100 Ellen und die beiden anderen je 40 Ellen hoch waren, im gotischen Stil vollendet worden. 1901/02 errichtete die Gemeinde ein neues Pfarrhaus. Die alte Kirche wurde später für Wochen- und Kindergottesdienst sowie zur Aufbewahrung Verstorbener genutzt. Das Totengräberhaus wurde 1930 fertiggestellt. 1936 feierte die Kirchengemeinde ihr 100jähriges Bestehen.
Zur Gemeinde gehörten 2 Kirchen, 20 Friedhöfe, 11 Kantorate (1937) mit jeweiligen Betsälen (Olszewice, Syki, Skórkówek, Konstantynów, Lipianki, Ciosny, Łączkowice, Niepomucenów, Helenów, Maksymów, Wykno, und Walentynów) – 1 Posaunenchor.
Quellen:
Kneifel, Eduard: Geschichte der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Niedermarschacht über Winsen an der Luhe 1962
Kneifel, Eduard: Die Pastoren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Eging, Niederbayern 1970
Kneifel, Eduard: Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555-1939, Vierkirchen über München 1971
